Denkmalpflege

Tag des offenen Denkmals 2024 – Der jüdische Friedhof in Lüneburg

Der jüdische Friedhof, der 1827 südwestlich der Altstadt an der Straße Am Neuen Felde eingerichtet wurde, erhielt 1912 eine Trauerhalle, in der die Verstorbenen der Gemeinde aufgebahrt und die Trauerzeremonien nach jüdischem Ritus begangen werden konnten. Er teilt das Schicksal zahlloser jüdischer Begräbnisstätten in Deutschland: Nationalsozialisten schändeten 1939 den Friedhof, räumten die Trauerhalle aus, benutzten sie als Lagerraum, zerstörten die Grabstätten und errichteten auf dem Areal ein Barackenlager des Reichsarbeitsdienstes. Nach Abbruch der Baracken wurden 1967 einzelne herumliegende Grabsteine wieder aufgerichtet und man stellte später den Friedhof als Garten- und die Trauerhalle als Baudenkmal unter Schutz, aber seine einstige Würde erhielt der Ort dadurch allenfalls in Ansätzen zurück.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüneburg hat sich dieses unbefriedigenden Zustands angenommen und in vorbildlicher Weise die Trauerhalle restauriert und soweit möglich in ihren ursprünglichen Zustand samt Rosettenfenster und Zierelementen zurückversetzt, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im gleichen Zuge wurde auch das Umfeld des Gebäudes neugestaltet und vor allem – da man das originale eiserne Tor im Schutt hinter der Trauerhalle wiederfand und aufarbeiten konnte – der Eingang zum Friedhof wiederhergestellt. Die VGH Stiftung und die Niedersächsische Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Lüneburg haben diese Maßnahme finanziell gefördert, um das Anliegen der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüneburg zu unterstützen: Den jüdischen Friedhof als wichtigen Ort der jüdischen Geschichte Lüneburgs wieder im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern!