Bildende Kunst

FRANZISKA NAST (24. August – 3. November 2024)

Einzelausstellung im Kunstverein Wolfsburg

Wer in diesen Wochen das Schloss Wolfsburg betritt, in dem der Kunstverein noch bis zum 3. November Arbeiten von Franziska Nast (geb. 1982 in Halle) präsentiert, wird schon im Innenhof mit dem Titel der Ausstellung konfrontiert: „How much of you is repetition“ hat die Künstlerin mit einem Hochdruckreiniger auf die Sandsteinplatten gezeichnet.
In ihrer Werkschau im zweiten Stockwerk des Schlosses zeigt die in Hamburg lebende Künstlerin, die Freie Kunst und Kommunikationsdesign an der HBK Braunschweig studiert hat, Videoarbeiten, Textilien, Fotografien, Keramiken und Zeichnungen, die sich mit der Frage „Aus wie viel Wiederholung bestehst Du?“ beschäftigen.
Die unterschiedlichen Werke zeichnen sich oftmals durch eine große Experimentierfreude und einen engen Bezug zum Leben der Künstlerin aus. So zeigt Nast zum Beispiel ein überdimensionales, von der Decke hängendes, handgefertigtes Sweatshirt, auf das sie fortlaufend wechselnde Selbstporträts aus den vergangenen Jahren projiziert. Und für ihre mehrteilige Serie „Merci Cheri“ (2024) hat sie eine Porträtfotografie ihres Partners kopiert und die DIN A4-Laserkopien mit Tusche und einer Tätowiermaschine überarbeitet. Die so entstandenen Papierarbeiten wirken wie eine humorvolle Reaktion auf die digitale Selbstoptimierung in den sozialen Medien.

„Alles ist Wiederholung. Nichts ist immer gleich“, hat Franziska Nast in einem Gespräch mit den Kunstvermittlerinnen des Kunstvereins Wolfsburg gesagt, das in der Ausstellung ausliegt. „Es ist gut, sich an vieles zu erinnern. (…) Und es ist gut, vieles zu vergessen, neu zu denken, anders zu machen. Repetition ist ein anhaltender Dialog.“

Bei der Eröffnung ihrer Ausstellung im Rahmen der „Sommernacht im Schloss“ Ende August präsentierte die Künstlerin, für die Musik eine zentrale Rolle spielt, im Dialog mit dem DJ Knarf Rellöm die Performance „How much of you is Räpp-e-tition?“, die in den kommenden Wochen noch auf einer LP veröffentlicht werden soll.

Die Ausstellung wird von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg gefördert. Das Kunstvermittlungsprogramm 2024 des Kunstvereins Wolfsburg wird von der VGH Stiftung unterstützt.