Museen

Günter Frank Haus in Neuenhaus

Günter Frank, Sohn des jüdischen Ehepaares Julius und Selma Frank, wurde aus Neuenhaus bei Nordhorn deportiert und – mit gerade 16 Jahren – 1944 in Auschwitz ermordet. Sein Schicksal steht stellvertretend für das vieler weiterer Jüdinnen und Juden aus Neuenhaus und benachbarten Ortschaften, die während des Nationalsozialismus‘ in Konzentrationslagern getötet wurden. Am 22. September 2024 konnte ein neues Erinnerungs- und Begegnungszentrum eröffnet werden, in dem auf nur 84 Quadratmetern die Geschichte jüdischen Lebens in Neuenhaus und Umgebung eindrucksvoll aufbereitet und erzählt wird. Das Zentrum entstand dank der unermüdlichen Initiative des Günter Frank Haus e.V. unter dem Vorsitz von Christa Pfeifer.

Die Verantwortlichen des Fördervereins hatten in den vergangenen Monaten und Jahren unzählige Fotografien, Archivalien, alte Zeitungsmeldungen und Chroniken studiert sowie Erzählungen von Zeitzeugen und Aussagen von Nachkommen der jüdischen Familien in Neuenhaus ausgewertet. All diese Unterlagen wurden digitalisiert und archiviert, auf ihrer Basis entwickelte ein wissenschaftliches Berater-Gremium gemeinsam mit dem Gestaltungsbüro C. Ermisch aus Hannover die Konzeption für eine Dauerausstellung mit digitalen Elementen. Das neu geschaffene Günter Frank Haus ist ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem 17. Jahrhundert – der Zeitraum, in den die Anfänge jüdischen Lebens in Neuenhaus fallen –, das die Stadt dem Förderverein überlassen hatte. Der Erinnerungsort soll in Zukunft auch zu einem außerschulischen Lernort werden.

Zum Erfolg des Projektes führte v.a. das enorme bürgerschaftliche Engagement des Fördervereins zusammen mit der Unterstützung durch die Stadt Neuenhaus; die Grafschafter Sparkassenstiftung und die Niedersächsische Sparkassenstiftung fördern die Realisierung der Dauerausstellung mit einer Gesamtsumme von 65.000 Euro.