Die Rekonstruktion eines historischen Wasserrades in Bad Rothenfelde (Lkr. Osnabrück)
Vor einigen Jahren legte der Förderverein zum Erhalt der Bad Rothenfelder Gradierwerke e.V. am westlichen Zugang des Kurparks eine große gemauerte Kammer frei, in der früher ein hölzernes Wasserrad mit rund 10 m Durchmesser montiert war. Die baulichen Überreste, die lange Zeit im Boden verborgen waren und mittlerweile unter Denkmalschutz stehen, stammen aus der Zeit um 1774, als mit der Inbetriebnahme des Alten Gradierwerks in Bad Rothenfelde erstmals im großen Stil Salz mit hohem Reinheitsgrad gewonnen werden konnte. Durch die Kammer – und die ebenfalls freigelegten unterirdischen Zu- und Abläufe – leitete man nicht salzhaltiges Wasser aus dem Gebiet ab und nutzte zugleich dessen Kraft für den Betrieb des Gradierwerks.
Seit der Entdeckung verfolgte der Förderverein die Idee, die Radkammer der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel war es, die Kammer im unteren Bereich zu restaurieren, im oberen Teil durch Beton zu stabilisieren und ein stählernes Wasserrad zu montieren, das in den Dimensionen seinem hölzernen Vorgänger entspricht. Hinzukommen sollte eine überdachte Besucherplattform, auf der man Informationen zur Geschichte der Salzgewinnung in Bad Rothenfelde erhält und über eine Treppe bis fast auf Höhe der Radnabe hinuntersteigen kann. In nur anderthalb Jahren Bauzeit wurden sämtliche Maßnahmen abgeschlossen und die Besucherplattform ist seit der feierlichen Eröffnung im Oktober 2024 für die Öffentlichkeit freigegeben.
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück haben die denkmalpflegerische Maßnahme durch eine gemeinsame finanzielle Förderung begleitet. Wir beglückwünschen den Förderverein zum erfolgreichen Abschluss des Projekts und freuen uns, dass mit der historischen Radkammer ein Teil der komplexen Wasserhaltungsmaßnahmen sichtbar wird, die im 18. Jahrhundert die Salzgewinnung und später den Kurbetrieb in Bad Rothenfelde möglich machten.