Ausgehend von der immer noch deutlich spürbaren Spaltung des Landes in Ost und West und dem wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland setzt sich ensemble reflektor mit dem Projekt FÜNFSPARTENHAUS DER EINHEIT das Ziel, tradierte Grenzen zu überwinden und mit neuen Formen der lokalen Zusammenarbeit und einem diverseren Werkekanon zur nachhaltigen Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beizutragen.
Hierzu entwickelte reflektor ein neues, partizipatives Orchestermodell, im Rahmen dessen das Orchester in vier verschiedenen ostdeutschen Kommunen – gemeinsam mit lokalen künstlerischen Partner*innen – mit gesellschaftlichen Gruppen aus Politik, Wissenschaft, Popkultur und der Laien-/Bildungsarbeit zusammenarbeitet. Diese insgesamt vier Projektmodule in Ostdeutschland sind eingerahmt durch große Eröffnungs- und Abschlussprojekte in Lüneburg, der Heimatstadt des Ensembles.
Hier wurde das Projekt am 24. September 2024 in der Leuphana Universität mit einem Sinfoniekonzert rund um Beethovens 9. Sinfonie sowie einem diskursiven Programm feierlich eröffnet. Die Sinfonie, die in besonderem Maße für demokratische Werte und Gerechtigkeit steht, wurde dabei um eine zeitgenössische Perspektive erweitert; statt des Chorfinales erklang eine Auftragskomposition der chinesisch-deutschen Komponistin Ying Wang. Den zweiten Teil des Konzerts gestalteten Schüler*innen der Wilhelm-Raabe- und Rudolf-Steiner-Schule Lüneburg zu den Themen Vielfalt und Klimawandel.
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung förderte gemeinsam mit der Sparkassenstiftung Lüneburg die Eröffnung im September 2024 mit der Uraufführung der Auftragskomposition.