Gruppenausstellung im Kunstverein Braunschweig
Unter dem Titel MIRAGE präsentiert der Kunstverein Braunschweig noch bis zum 23. Februar 2025 Filme und Skulpturen von vier internationalen Künstler*innen, die sich in ihren Arbeiten mit Phänomenen optischer Täuschung beschäftigen. Der Titel der Ausstellung leitet sich von dem französischen Wort „mirer“ ab, das genau beobachten, bewundern oder spiegeln bedeutet.
Die genaue Beobachtung und Wahrnehmung steht zum Beispiel im Mittelpunkt des 12-minütigen Schwarzweißfilms „Polly Two“ von Kevin Jerome Everson. Für seinen anlogen Film hat der afroamerikanische Experimentalfilmemacher am 2. Juli 2019 in Chile eine Sonnenfinsternis mit einer 16-mm Kamera festgehalten und präsentiert das Naturschauspiel, bei dem sich der Mond für kurze Zeit vor die Sonne schiebt, im historischen Spiegelsaal der Villa Salve Hospes.
Bei der aktuellen Schau handelt es sich um das Debüt der Kunsthistorikerin Cathrin Mayer, die im August 2024 die Leitung des Kunstvereins übernommen hat. Sie will Künstlerinnen und Künstler zukünftig verstärkt ermutigen, sich mit dem Ausstellungsort und den historischen Sälen und Kabinetten der Villa zu beschäftigen, in denen der Kunstverein seit 1946 seine Ausstellungen präsentiert. So hat sie zum Beispiel den in Minsk geborenen Künstler Gleb Amunkulov nach Braunschweig eingeladen, der auf dem Dachboden der Villa Salve Hospes alte Möbel und Objekte entdeckt und in beeindruckenden Assemblagen zusammengefügt hat, die nach der Präsentation wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Ergänzend zeigt die Ausstellung eine „Film Sculpture“ (2022) des Österreichers Philipp Fleischmann, der sich in seinen Arbeiten u. a. mit der Materialität und Präsentationsformen des Mediums Film beschäftigt, sowie die Installation „Peso“ (2024), in der die Brasilianerin Wisrah C. V. da R. Celestino 120 Metallkanister mit Wasser aus dem städtischen Versorgungssystem präsentiert und sich mit der Problematik von Trinkwasser als natürlicher Ressource auseinandersetzt.
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung fördert die Ausstellung gemeinsam mit der Braunschweigischen Sparkassenstiftung, der Öffentlichen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Braunschweig.