Die Schwarze Villa, die südlich des Hildesheimer Zentrums in der Kaiser-Friedrich-Straße steht, blickt auf eine einhundertjährige Geschichte zurück: 1923 wurde sie als repräsentatives Wohnhaus errichtet, das sich von Beginn an durch seinen dunklen Putz und weißen Fenstern von der umgebenden Bebauung absetzte. Während die oberen Etagen im Laufe der Zeit in kleinere Wohneinheiten aufgeteilt wurden, beherbergte das Erdgeschoss nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweilig ein Kino, während im Keller die Sparkasse einen Tresor einrichtete, dessen Tür noch heute erhalten ist. Eine Besonderheit dieses Baudenkmals: Trotz verschiedener Nutzungen ist aber die großzügige Raumaufteilung im Erdgeschoss erhalten geblieben. Auch die ursprüngliche Gestaltung der Räume – Türen, Fußböden, Holzeinbauten, Öfen, Deckenverzierungen – hat sich erhalten und selbst die Fenster sind noch jene aus der Erbauungszeit.
In den vergangenen zwei Jahren wurde das Erdgeschoss umfassend restauriert, um die historischen Bauteile dauerhaft zu sichern und in Teilen zu ergänzen. Bei den Arbeiten, die von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine finanziell unterstützt wurden, entdeckte man auch, dass die Räume ursprünglich farbig gestaltet waren, und erneuerte entsprechend die historischen Anstriche. Wer erfahren möchte, wie für diejenigen, die über einen prall gefüllten Geldbeutel verfügten, standesgemäßes Wohnen im Hildesheim der 1920er Jahre ausgesehen hat, sollte sich einen Besuch der Schwarzen Villa am Tag des offenen Denkmals nicht entgehen lassen!