Denkmalpflege

Tag des offenen Denkmals 2024 – Gut Schöneworth in Freiburg (Elbe)

In der Region Nordkehdingen an der Elbe sind die großen Hofanlagen prägende Elemente der historischen Baukultur. In der Gebäudeanordnung ähneln sich die meisten Höfe: Ein mächtiges Haupthaus in Hallenbauweise, üblicherweise parallel dazu ein großer, im Elbe-Weser-Dreieck als „Kruppscheune“ bezeichneter Stall und als drittes Element eine Kornscheune, die den Hofplatz seitlich begrenzt.

Das 1869 errichtete Gut Schöneworth am südlichen Ortsrand von Freiburg an der Elbe (Lkr. Stade) ist unter diesen Hofanlagen wiederum eine Besonderheit, denn es ist das einzige erhaltene Hofensemble, das komplett aus Backstein errichtet wurde, während in der regionalen Bautradition eigentlich die Fachwerkbauweise dominierte.

Die Dächer auf Gut Schöneworth wiederum wurden damals konventionell als Reetdächer ausgeführt – ein besonderer Baustoff, der für das Erscheinungsbild vieler historischer Gebäude in den niedersächsischen Küstenregionen typisch ist. Reet birgt jedoch für Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer besondere Herausforderungen: Kontinuierlich muss Material nachgestopft werden, um die Dächer dicht zu halten, und selbst bei bester Pflege steht in der Regel spätestens nach 30 Jahren eine kostenintensive Kompletterneuerung des Daches an.

Auf Gut Schöneworth wird aktuell die Restaurierung der riesigen Reetdachflächen durchgeführt und die Eigentümer werden dabei finanziell durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Stade unterstützt. Eine große Herausforderung – aber zugleich ein wichtiger Beitrag, dass die Nordkehdinger Bautradition auch in Zukunft sichtbar und erfahrbar bleibt!