1912 errichtete die Ziegelei Pape – 1840 an einem Standort in Bevern (Lkr. Rotenburg) gegründet, an dem bereits 1535 eine „Erzbischöfliche Ziegelei“ bezeugt ist – einen Hoffmannschen Ringofen zur industriellen Produktion von Baumaterial. Diese beeindruckende Anlage ermöglichte einen ununterbrochenen Brennvorgang, bei dem sich das Feuer fortlaufend in eine Richtung durch die ringförmig angelegten Brennkammern „fraß“. Während in den Kammern auf der einen Seite des Ofens der Brennvorgang seine Höchsttemperaturen erreichte, konnten auf der gegenüberliegenden Seite die Kammern geöffnet, die fertiggebrannten Ziegel entnommen, neue Rohlinge aufgeschichtet und die Kammern wieder versiegelt werden.
Heute ist die Ziegelei, die 1973 ihren Betrieb einstellte, als Ensemble ein einmaliges Industriedenkmal, in dem die Besucher die Produktionsabläufe des 19. und 20. Jahrhunderts unmittelbar nachvollziehen können. Möglich ist dies durch das große ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des „Ziegelei Pape, Bevern e.V.“, die sich seit dem Jahr 2000 um den Erhalt der Anlagen kümmern. Diese Aufgabe hat es allerdings in sich – besser gesagt: aktuell hat es der Ringofen in sich! Vermutlich durch Feuchtigkeit und chemische Rückstände des Brennprozesses platzen immer mehr Köpfe der Mauerwerksziegel ab und lassen das dahinterliegende Material zerbröseln.
Eine umfassende Restaurierung des Bauwerks ist folglich unumgänglich und um deren Kosten ermitteln zu können, wurde zunächst ein Schadengutachten angefertigt, das von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Rotenburg Osterholz finanziell gefördert wurde.