Sammlungen
Im Förderbereich Bildende Kunst erwirbt die Niedersächsische Sparkassenstiftung in Ausnahmefällen Kunstwerke zur Ergänzung öffentlicher Sammlungen, die niedersächsischen Ausstellungshäusern als Leihgaben zur Verfügung gestellt werden.
Durch Ankäufe konnten in den vergangenen Jahren u. a. bedeutende Werke von Vertretern der Klassischen Moderne wie Max Ernst, El Lissitzky, Felix Nussbaum, Kurt Schwitters, Fritz Stuckenberg oder Heinrich Vogeler für Niedersachsen gesichert werden.
Zu den Institutionen, die von der Stiftung unterstützt wurden, ihre bestehenden Sammlungen zu vervollständigen, zählen neben dem Sprengel Museum Hannover u. a. das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, die Städtische Galerie Delmenhorst, die Kunsthalle Emden, das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück oder die Große Kunstschau Worpswede.
Darüber hinaus unterhält die Stiftung eine eigene Sammlung zur Kunst nach 1945 mit einem Schwerpunkt im Bereich der künstlerischen Fotografie im „dokumentarischen Stil“.
Die etwa 3.000 Werke umfassende Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung befindet sich seit 2016 im Sprengel Museum Hannover.
Große Teile der Sammlung stehen im Internet unter Sprengel Museum Hannover – Sammlung online zur Ansicht bereit. Die Sammlung online wird kontinuierlich erweitert und überarbeitet.
Sammlung Felix Nussbaum, Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
Durch den Ankauf eines großen Teils der Werke des deutsch-jüdischen Malers Felix Nussbaum, der 1904 in Osnabrück geboren und 1944 in Auschwitz ermordet wurde, ermöglichte die Niedersächsische Sparkassenstiftung 1994 die Realisierung des von dem Architekten Daniel Libeskind entworfenen Felix-Nussbaum-Hauses.
Heute besitzt das Felix-Nussbaum-Haus im Museumsquartier Osnabrück die weltweit größte Sammlung des Künstlers, deren Grundstock 121 Werke bilden, die Eigentum der Niedersächsischen Sparkassenstiftung sind. Die Werke Nussbaums der Stiftung sind darüber hinaus auch in bedeutenden Ausstellungen wie „Self-Portraits in German and Austrian Art, 1900-1930“ in der Neuen Galerie in New York (2019) oder „Making Van Gogh“ (2019/2020) im Städel Museum Frankfurt zu sehen.
Leihanfragen
Bitte stellen Sie Leihanfragen für Werke von Felix Nussbaum mindestens sechs Monate vor Ausstellungsbeginn an die Leitung des Museumsquartier Osnabrück.
Sammlung Ludwig Roselius, Große Kunstschau Worpswede
Als Teile der privaten Sammlung des Bremer Kaufmanns und Mäzens Ludwig Roselius 1986 zum Verkauf angeboten wurden, erwarb die Niedersächsische Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Kreissparkasse Osterholz aus dem Konvolut neun Werke von bedeutenden Vertreterinnen und Vertretern der ersten Worpsweder Malergeneration.
Die Gemälde von Hans am Ende, Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Carl Vinnen und Heinrich Vogeler sowie eine Kohlezeichnung von Paula Modersohn-Becker wurden der Großen Kunstschau als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Seitdem sind die Werke Teil der Sammlung des 1927 für Worpsweder Künstlerinnen und Künstler errichteten Ausstellungshauses und werden regelmäßig in Sonderausstellungen präsentiert.
Leihanfragen
Bitte stellen Sie Leihanfragen mindestens sechs Monate vor Ausstellungsbeginn an die Leitung der Großen Kunstschau Worpswede.
Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung, Sprengel Museum Hannover
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung baut seit 1987 eine Sammlung zur Kunst nach 1945 auf.
Die Sammlung umfasst mehr als 2.200 künstlerische Fotografien u. a. von Robert Adams, Lewis Baltz, Bernd und Hilla Becher, Viktoria Binschtock, William Eggleston, Paul Graham, Boris Mikhailov, Nicholas Nixon, Judith Joy Ross, Michael Schmidt, Stephen Shore, Heidi Specker oder Thomas Struth. Schwerpunkt dieses Teils der Sammlung bilden fotografische Serien im „dokumentarischen Stil“.
Darüber hinaus befinden sich in der Sammlung etwa 800 Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier sowie Film- und Videoarbeiten von niedersächsischen, nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Tacita Dean, Isa Genzken, Rodney Graham, Toulu Hassani, Friedrich Kunath, Sigmar Polke, David Reed, Gerhard Richter, Thomas Schütte oder Andreas Slominski.
Seit 2016 befinden sich die etwa 3.000 Werke aus der Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover und werden regelmäßig in Sonderausstellungen und in den Räumen „Sprengel-Foto – Niedersächsische Sparkassenstiftung“ präsentiert.
Die Werke wurden seit 2000 u. a. in folgenden Ausstellungen und Sammlungspräsentationen gezeigt: „How you look at it“ (Sprengel Museum Hannover, 2000), „Bilanz in zwei Akten“ (Kunstverein Hannover, 2005), „day by day“ (Kunstmuseum Cottbus, 2008), „Portraits in Serie“ (Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 2011), „Photography Calling!“ (Sprengel Museum Hannover, 2011), „Portrait“ (Stiftung Schloss Neuhardenberg, 216), „Werkstatt für Photographie“ (C/O Berlin, 2017). Leihgaben aus der Sammlung waren außer in zahlreichen niedersächsischen Ausstellungshäusern beispielsweise in der Tate Modern in London, der Albertina in Wien, im Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humblebaek oder im Whitney Museum in New York zu sehen.
Leihanfragen
Bitte stellen Sie Leihanfragen für Werke aus der Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung mindestens sechs Monate vor Ausstellungsbeginn an die zuständigen Kuratorinnen und Kuratoren des Sprengel Museum Hannover.
Max Ernst-Sammlung
Im Jahr 1997 ergab sich für die Niedersächsische Sparkassenstiftung die Möglichkeit, 17 Werke des großen Vaters des Surrealismus, Max Ernst, zu erwerben. Gemeinsam mit der NORD/LB und mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der kommunalen Infrastruktur und der Fremdenverkehrswirtschaft konnte der Bestand gesichert werden. Seither stehen die Werke dem Sprengel Museum Hannover als Leihgabe zur Verfügung, um diese in die bereits vorhandenen Bestände der Kunstwerke Max Ernsts zu integrieren.
Kurt-Schwitters-Sammlung
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung erwarb gemeinsam mit Partnern 39 Werke von Kurt Schwitters, um diese für das Sprengel Museum Hannover zu sichern.
Im Sprengel Museum Hannover befindet sich damit das umfangreichste Konvolut von Werken Kurt Schwitters‘. Durch den Ankauf bleibt in Schwitters‘ Heimatstadt ein Anziehungspunkt der klassischen Moderne erhalten, darunter das berühmte „Merzbild Einunddreißig“, eine der größten Collagen Schwitters‘.
Sammlung Fritz Stuckenberg, Städtische Galerie Delmenhorst, Haus Coburg
Fritz Stuckenberg (1881 – 1944) gehört zu den bedeutenden Vertretern der künstlerischen Avantgarde. Sein vielfältiges künstlerisches Werk entstand in den 1910er und 1920er Jahren zum großen Teil in Paris und Berlin, wichtige Jahre seines Lebens verbrachte der STURM-Künstler darüber hinaus in Delmenhorst in der Nähe von Bremen.
Mit Hilfe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg konnten 1996 12 Gemälde und 18 Arbeiten auf Papier von Fritz Stuckenberg für Delmenhorst gesichert werden.
Die Städtische Galerie Delmenhorst hat Stuckenbergs künstlerisches Werk seitdem regelmäßig unter wechselnden Fragestellungen in Ausstellungen und wissenschaftlichen Publikationen vorgestellt.
Gemälde von Fritz Stuckenberg der Niedersächsischen Sparkassenstiftung waren in den vergangenen Jahren außerhalb von Delmenhorst u. a. in der Ausstellung „Freiheit. Die Kunst der Novembergruppe 1918 – 1935“ (2018/2019) in der Berlinischen Galerie zu sehen.
Leihanfragen
Bitte stellen Sie Leihanfragen für Werke von Fritz Stuckenberg mindestens sechs Monate vor Ausstellungsbeginn an die Leitung der Städtischen Galerie.